Sandabbau

Wir freuen uns für die Dietzenbacher Bürgerinnen und Bürger, den Wald, die Umwelt und das Wasser über die Mitteilung der Kreisstadt Dietzenbach, Bürgermeister Rogg und die Gesellschafter der Firma Q-Sand Dietzenbach GmbH hätten sich  einvernehmlich geeinigt, das Projekt Quarzsandabbau im Dietzenbacher Eulerwald nicht weiter voranzutreiben.

Die Vernunft in Zeiten des Klimawandels hat sich damit durchgesetzt.

Bürgermeister Rogg zeigt sich in der Pressemitteilung mit dem Ergebnis zufrieden, beklagt jedoch, auf dem Weg dahin habe er eine sachliche, inhaltliche Debatte vermisst.

Wer circa ein Jahr die erheblichen Bedenken des eigenen Stadtplanungsamtes, der Dezernate Grundwasser und Naturschutz des Regierungspräsidiums Darmstadt und den Widerspruch des Zweckverbandes Wasserversorgung Stadt und Kreis Offenbach den eigenen Stadtverordneten und der Dietzenbacher Bevölkerung selbst anläßlich der Präsentation der Firma Q-Sand Dietzenbach GmbH vorenthält und erst aufgrund des Auskunftsantrags der BI diese offenlegt, hat eine inhaltliche Debatte selbst verhindert.

Wir werden daher wachsam bleiben und beobachten, ob die Aktivitäten Richtung Sandabbau eingestellt werden.

Sprecher der Bürgerinitiative „Hände weg vom Sand im Wald“

Reiner W. Frank         Monique Begall           Ludwig Schneefeld

Pressemitteilung 185-2019 der Stadt Dietzenbach

Die BI in der Presse

In der Frankfurter Rundschau vom 31.05.2019: „Quarzsand erhitzt die Gemüter“ wurde über den geplanten Sandabbau in Dietzenbach und auch über die BI berichtet. Der Tenor dieses Artikels von Frank Sommer, in dem zum Teil schwere Anschuldigungen gegen die BI vorgebracht werden, hat uns zu einer Stellungnahme veranlasst, die wir am 04.06.2019 u. a. auch an die Frankfurter Rundschau mit der Bitte um Veröffentlichung geschickt haben. Ein weiteres Schreiben an die Frankfurter Rundschau vom 11.06.2019 mit der Bitte, unsere Stellungnahme als Gegendarstellung zu veröffentlichen, blieb bisher seitens der Frankfurter Rundschau unbeantwortet.

Kurzes Resumée der SVV vom 24.05.2019

In der Stadtverordnetenversammlung am 24. Mai 2019 wurde über den Eilantrag der Dietzenbacher Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen, dem sich die SPD-Fraktion angeschlossen hat, abgestimmt.

Mit dem Eilantrag wurde der Magistrat aufgefordert , das Vorhaben Sandabbau nicht weiter zu verfolgen. Entsprechend groß war das Interesse der Bürgerinnen und Bürger aus Dietzenbach und Umgebung, die auf der Zuschauertribüne gar nicht alle Platz finden konnten. Der Eilantrag wurde dann auch von allen im Dietzenbacher Stadtparlament vertretenen Parteien bzw. Stadtverordneten einstimmig angenommen!
Wir sind davon überzeugt, dass durch Ihre breite Unterstützung unsere Kommunalpolitiker für das Thema „Sandabbau im Eulerwald“ sensibilisiert werden konnten und sich die Stadtverordneten parteiübergreifend dem Initiativantrag von Bündnis 90/Die Grünen angeschlossen haben. Dafür bedanken wir uns bei allen Beteiligten ganz herzlich!
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Wir brauchen Ihre / eure Unterstützung

Wir wollen hier künftig Informationen und Stellungnahmen zum geplanten Sandabbau im 76,5 ha großen Waldgebiet auf Dietzenbacher Gemarkung zur Verfügung stellen.



© OpenStreetMap-Mitwirkende/Open Database License (ODbL)

04.05.2019

Argumente gegen den Sandabbau

Der großflächige Abbau zerstört ein Landschaftsschutzgebiet 

Ungeklärte Folgen für das Landschaftsbild, seine Entwicklung und Renaturierung. Der Wald ist dann weg, der Quarzsand auch, stattdessen bleibt eine zweckentfremdete Brachfläche und mehr CO2 in der Luft. Ca. 25 Jahre direkte Belastung. Die versprochene Aufforstung wird nicht funktionieren. Dies zeigen Beispiele in Langen und den Nachbargemeinden. Welcher Baum wächst schon auf nachträglich verfüllten Flächen unbekannter Herkunft? 

Einwandfreier, unbelasteter Boden zum Verfüllen ist jetzt schon schwer zu bekommen. 

Unter Umständen verbleibt ein großes Loch. Siehe die Willersinn’sche Grube, gleich neben an, ein ehemaliger Wald von ca. 12,5 ha, gerodet, ausgebaggert und nie mit wertvoller Erde verfüllt. Es wurde 1987 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Fauna und Flora benötigten mehr als 30 Jahre, um sich einigermaßen zu etablieren. Dieser Hauch an Natur wird durch den unmittelbaren Abbau von Q-Sand Dietzenbach GmbH zusätzlich gefährdet. 

Auf jeden Fall: der jetzige artenreiche Wald, durch den die Dietzenbacher gerne streifen, ist als Erholungswald verloren! 

Der großflächige Abbau zerstört ein Wasserschutzgebiet 

Wir verlieren die über dem Grundwasser liegende 20 m dicke Filterschicht. Die hervorragenden Filtereigenschaften des Sandes sind verloren.
Regen sickert dann nur noch durch unbekannte, eingebrachte Füllmaterialien, aber nicht mehr durch die jetzige Sandschicht. Die Dietzenbach versorgenden Brunnen dürfen nicht gefährdet werden.

Unser Wasser ist noch gut und sollte so bleiben, ohne Risiken einzugehen. 

Der großflächige Abbau zerstört ein Vogelschutzgebiet 

Es droht der Verlust der dort brütenden Vögel in einem ausgewiesenen EU-Vogelschutzgebiet, ein Teil von NATURA 2000. Bemerkenswerte Arten des Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie sind Ziegenmelker, Grauspecht, Schwarzspecht und Neuntöter, für deren Schutz besondere Maßnahmen ergriffen und spezielle Schutzgebiete ausgewählt wurden. 

Der großflächige Abbau belastet unsere Infrastruktur 

Wir werden täglich mit zusätzlichem Schwerlastverkehr in erheblichem Umfang zu  rechnen haben. Durch den stadtnahen Abbau steigt an trockenen Tagen die Staubbelastung in Dietzenbach Mitte und Steinberg und im Umkreis der befahrenen Straßen, vom ausgehenden Lärm der an jeder Ampel neu startenden LKW ganz zu schweigen. 

Wussten Sie, das dieser Mischwald über sein Blätterdach heiße Sommer um 5° C erträglicher macht und ein ausgewachsener Baum 
6 kg Kohlendioxyd am Tag abbaut und für uns 5 kg Sauerstoff erzeugt? 

Argumente für den Sandabbau – gibt es die? 

Auf Seiten der Stadt Dietzenbach wird der Sandabbau mit erheblichen Einnahmen für die Stadtkasse gerechtfertigt. Die Fa. Q-Sand Dietzenbach GmbH bietet der Stadt Dietzenbach für den Abbau 75 Cent pro Tonne Sand als Ausgleich an. Dies sind EUR 262.500 pro Jahr bei  einem geplanten Abbauvolumen von 350.000 Tonnen Sand. Irgendwann einmal wird verfüllt. Dann fließen noch einmal 75 Cent pro Tonne unbekannten Verfüllmaterials in den Stadtsäckel. 

Sind das wirklich gute Argumente, wenn dafür mindestens 60 ha Wald unwiederbringlich gerodet werden müssen? Kann und soll es immer nur um finanzielle Vorteile gehen, wenn dafür unsere Landschaft zerstört, unser Grundwasser gefährdet, wir zusätzlich belastet werden und unsere Natur und das Klima auf der Strecke bleiben? 

Aufruf 

Wir fordern die von uns gewählten Stadtverordneten auf, gegen den Plan des Bürgermeisters als Vertreter der Stadt Dietzenbach zu votieren. 

Wir wollen den Sand behalten. Den Wald, unsere Vögel, Tiere und Pflanzen geschützt wissen. Wir wollen uns keine monetären Vorteile mit langfristig unsicherem Ausgang und mit zerstörter Landschaft für die Nachfolgegenerationen erkaufen. 

Sprechen Sie mit Ihren Stadtverordneten.  

Beteiligen Sie sich hier: 

Es geht um unseren 107 Fußballfelder großen Wald.